Tim Allhoff
EMOTION PUR – BACH PUR!
Seit zwei Jahrzehnten ist der Münchner Pianist und Komponist Tim Allhoff eine feste Größe in der deutschen Musikszene. Der ECHO-Preisträger hat seine Wurzeln im Jazz und ist bekannt dafür scheinbar mühelos und elegant über Genregrenzen hinweg zu gehen. Mit seinem zehnten Album widmet er sich ausschließlich Werken von Johann Sebastian Bach und präsentiert erstmals eine rein klassische Aufnahme – und das aus gutem Grund, denn den Wunsch, Bach aufzunehmen, hegt Tim Allhoff schon seit Jugendtagen. „BACH“ erscheint am 14. Februar 2025 auf CD und am 21. Februar 2025 auch auf Vinyl beim Label Berlin Classics.
Tim Allhoff beschäftigt sich bereits seine ganze Laufbahn mit einer sehr breit gefächerten Auswahl an Musik, Bach war jedoch immer die absolute Konstante. Im Alter von zehn Jahren begegnen ihm im Schulchor seines Augsburger Gymnasiums die Werke von Johann Sebastian Bach zum ersten Mal und schon damals berührt ihn diese Musik ungewöhnlich stark. Das Bedürfnis Bachs Kompositionen zu durchdringen, hat ihn seither nicht mehr losgelassen. „Wie kann etwas derart Mathematisches, das von intellektueller Brillanz und formaler Perfektion durchströmt ist, gleichzeitig von solch purer, emotionaler Schönheit sein?“, fragt sich der Pianist und Komponist. Er sieht Bach bis heute als eine der größten Inspirationsquellen seines Schaffens. „Bachs Musik geht direkt ins Herz und hat etwas unglaublich zeitloses“, sagt Tim Allhoff, der generell kein Freund von Genre-Schubladen ist. Das haben bereits seine letzten Veröffentlichungen gezeigt. Er ist überzeugt: „Am Ende geht es immer um Emotion – es gibt nur Musik, die entweder berührt oder nicht“.
Um diese Emotionen zum Ausdruck zu bringen, bietet die Musik von Bach trotz aller Strenge auch einen großen künstlerischen Freiraum. „Ich wollte ein Bach Album im Sinne der ursprünglichen Kompositionen aufnehmen: Bach ist streng in der Struktur, bietet aber gleichzeitig großen Spielraum in Tempo und Dynamik – da liegt die Freiheit für die Interpretation und den Ausdruck. Bach zu spielen, wie ich ihn fühle, das fasziniert mich“, sagt Tim Allhoff. Man benötige allerdings einen gewissen Grad an Reife, um zu wissen, was genau man zum Ausdruck bringen möchte. Auch die Auswahl des einzuspielenden Repertoires erfordere seine Zeit und die hat sich Tim Allhoff genommen. Auf dem Album befinden sich ausschließlich Stücke, die ihm besonders am Herzen liegen. Da es nicht von allen Werken Transkriptionen für Klavier gibt, hat er eigene Arrangements seiner liebsten Arien und Choralthemen geschaffen: „Aus Liebe will mein Heiland sterben“ und „Wir setzen uns mit Tränen nieder“ aus der Matthäus Passion. Bewusst hat Tim Allhoff auf Improvisation verzichtet – eine Premiere in der bisherigen Discografie des Musikers. „Es war mir wichtig, dass ich Bach nicht jazzig mache“, betont Tim Allhoff. „Ich wollte Bach wirklich in seiner ursprünglichen Form auf meine Art und Weise spielen.“
Nur bei den letzten beiden Stücken verlässt der Musiker den barocken Kosmos, quasi als Zugabe. Hier arrangiert er zwei bekannte Choralthemen und verpackt sie in eine sehr moderne Klangsprache – „Oh Haupt voll Blut und Wunden“ und „Herzliebster Jesu“. Im Booklet des Albums beschreibt Tim Allhoff die Aufnahme als eine „tief empfundene Verneigung vor einem musikalischen Genie, dessen Werke zeitlos und allgegenwärtig sind“. Diese Worte verdeutlichen den besonderen Stellenwert, den Bach in Allhoffs Leben und künstlerischer Entwicklung einnimmt.
Ohne Frage – Tim Allhoff ist ein vielseitiger Musiker. Er ist nicht nur ein gefragter Begleiter am Klavier, spielt u.a. mit der Sopranistin Fatma Said oder Star-Trompeterin Lucienne Renaudin-Vary. Er ist außerdem als Arrangeur tätig und schrieb Musik für Oscar-Preisträgerin Rachel Portman, Violinistin Eldbjørg Hemsing oder das Orchestre de Chambre de Paris. Als Pianist ist er sogar auf einem Track von Robbie Williams zu hören. Die vorliegende Aufnahme zeigt nicht nur Allhoffs tiefe Verbundenheit mit Johann Sebastian Bach, sondern auch seine Fähigkeit, auch in der Klassik emotionale Akzente zu setzen.
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